Entstehung der Zeitgenossen-Jubiläumsausgabe 10 Jahre Zeitgenossen
Die Idee zu den Zeitgenossen entstand vor vielen Jahren mal beim Schreiben einer Fanfiction in einem Vampirforum. Irgendjemand hatte mir damals dann den Floh ins Ohr gesetzt, die Zeitgenossen als Buch herauszubringen, und so habe ich schließlich vor genau 10 Jahren mit »Gemmas Verwandlung« den Auftakt der Zeitgenossen veröffentlicht. Diesen Umstand möchte ich nun in diesem Jahr mit einer illustrierten Jubiläumsausgabe feiern.
Vor vielen Jahren hatte ich einmal eine Illustratorin beauftragt, mit Gemma und Giles die beiden Hauptprotagonisten der Zeitgenossen zu zeichnen. Das war seinerzeit ein interessantes Experiment, es blieb allerdings auch genau das: ein Experiment. Für mich erwies es sich als schwierig bis fast unmöglich, meine konkreten Vorstellungen so zu kommunizieren, um sie dann in der Form umsetzen zu lassen, wie ich sie für mein Projekt benötigte. Angesichts solcher Hürden allein bei einer einzigen Charakterillustration, habe ich damals von dem Traum Abstand genommen, sämtliche Cover (und gar weitere Szenen aus den Büchern) der Zeitgenossen illustrieren zu lassen. Abgesehen davon wäre der finanzielle Aufwand für die erforderliche Menge an Bildern für mich allerdings auch nicht zu stemmen gewesen.
Illustrationen der Jubiläumsausgabe mit Hilfe von KI-erstelltem Material
Die Illustrationen dieser Jubiläumsausgabe sind nun unter Verwendung von Bildmaterial entstanden, dass ich mit der künstlichen Intelligenz Midjourney erstellt habe. Auf dieses Tool bin ich 2022 per Zufall gestoßen und wollte es zunächst einmal einfach ausprobieren. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass es selbst mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz auch nicht so einfach ist, konkrete Szenen einer Geschichte zu illustrieren. Zum einen, weil man zunächst überhaupt erst einmal lernen muss, mit der KI zu kommunizieren, wenn man bestimmte Ergebnisse erzielen möchte. Zum anderen, weil die KI selbst bei ausgefeilter Kommunikation auch ihre Grenzen hat.
Zu diesen Grenzen gehören unter anderem:
- ein fehlendes Verständnis von historischer Genauigkeit
- eine nur sehr eingeschränkte Fähigkeit, konsistente Charaktere zu erstellen
- die Unfähigkeit, komplexe Szenen mit mehreren Figuren in authentischen Schauplätzen darzustellen
Wesentlicher Anteil der Weiterbearbeitung mit Photoshop
Genau diese Dinge sind aber wichtige Faktoren für die Illustration konkreter Szenen in einer historischen Fantasy-Serie. Doch da ich dank meiner Grafikkenntnisse sämtliche Cover und sämtliches Werbematerial zu meinen Büchern sowieso schon immer selbst erstellt hatte, sah ich in dem Bildmaterial, das ich mit Hilfe der KI erstellen konnte dennoch eher eine Chance und Herausforderung, die Zeitgenossen zu illustrieren.
Die KI bot mir die Möglichkeit, im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten über zahlreiche Trial-and-Error-Versuche Bildmaterial zu erstellen, das ich dann in Photoshop retuschieren, verändern und kombinieren konnte.
Kein einziges der Bilder, die ich für die Cover, die Kapitelillustrationen und das Promotionsmaterial dieser Jubiläumsausgabe verwendet habe, stammt direkt und unbearbeitet von der KI. Bei einem Großteil der Bilder betrug der Nachbearbeitungsaufwand mindestens 50 bis 80 Prozent.
Beispiele für die Verarbeitung der KI-Bilder
Um das einmal zu veranschaulichen, möchte ich euch ein paar Beispiele zeigen.
Auch wenn die KI mir einen attraktiven Charakter produziert hat, so war dies einfach nicht »mein Francisco«. Um ihn wie Francisco aussehen zu lassen, waren doch ein paar Anpassungen nötig.
Die nächste Illustration zeigt die Szene, in der Giles Gemma beim Großen Brand von London rettet. Abgesehen davon, dass ich die Farben und Helligkeit angepasst, sowie einen neuen Hintergrund eingefügt habe, habe ich bei dem Bild auch diverse Retuschearbeiten vorgenommen, 4 davon habe ich euch mal als Beispiel hervorgehoben: Das Gesicht wurde angepasst, damit es Giles’ Gesicht ist. Das Pferd erhielt Scheuklappen, weil dies in der Geschichte so beschrieben ist. Die Hände wurden retuschiert und ebenso die Beine des Pferdes, weil sie im Bild Ursprungsbild einfach zu deformiert bzw. mickrig waren.
Diese Beispiele zeigen, wie ich im Grunde fast alle Bilder dieses Jubiläumsprojektes angepasst habe. Porträts der Figuren wurden so retuschiert, dass sie meinen Charakteren entsprachen, Ganzkörperbilder wurden so angepasst, dass sie akkurater aussahen und dann wurden die retuschierten Gesichter in die Ganzkörperbilder eingefügt und die Ganzkörperbilder vor neuen Hintergründen zur entsprechenden Szenen zusammengesetzt. Es war definitiv aufwendig, aber es hat mir auch Freude bereitet, Bilder erstellen zu können, die bisher nun so viele Jahre lang nur in meinem Kopf existiert hatten.
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