Kupfer, Bronze und Eisen
Früher zur Schulzeit war Geschichte für mich ein sehr langweiliges Fach. Der Lehrer kam mit einer historischen Weltkarte in die Klasse, setzte sich vorne an seinen Tisch und begann, in monotonem Singsang Jahreszahlen runterzurattern.
Auch frühgeschichtliche Bezeichnungen wie Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit waren für mich nur leere Begriffe.
Heute ist das anders. Durch historische Romane und Filme wurde mir das Thema »Geschichte« wieder näher gebracht, nicht zuletzt, weil viele dieser Romane und Filme anschaulich zeigten, wie die Menschen in der jeweiligen Zeit gelebt haben. Welche Kleidung sie trugen, welche Alltagsgegenstände sie benutzten, wie sie wohnten usw. Ein Aspekt, der damals im Unterricht fast immer zu kurz kam.
Seit ich für meine Zeitgenossen-Reihe viel recherchiere, hat sich mein Interesse an Geschichte noch mal gesteigert. Aktuell muss ich beispielsweise für den vierten Band der Zeitgenossen bis ins 2. Jahrtausend vor Christus zurückgehen. Glücklicherweise konnte ich hierfür antiquarisch ein Buch erstehen, das von der Alltagsgeschichte der Menschen in dieser biblischen Zeit berichtet, also davon, wie die Menschen jeweils auf dem Land und in der Stadt gelebt haben, welche Berufe und gesellschaftlichen Ränge es gab, was sie gegessen, wie sie sich gekleidet und womit sie sich in ihrer Freizeit beschäftigt haben.
Kupfer, Bronze und Eisen: Epochenzuordnung für Geschichtsdummys wie mich
Dieses Buch beinhaltet auch eine Zeittafel. Darin ist verzeichnet, zu welcher Zeit bestimmte vorchristliche Völker, wie zum Beispiel die Sumerer, die Hethiter, die Phönizier und andere gelebt und geherrscht haben.
Was in der Zeittafel fehlt, ist die Zuordnung zu den frühgeschichtlichen Epochen Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit. Also habe ich ein wenig recherchiert und diese Zuordnung handschriftlich in die Zeittafel eingefügt.
Denn inzwischen sind diese Epochen für mich keine leeren Begriffe mehr. Sie kennzeichnen in ihrem Namen, welches Metall in der jeweiligen Epoche entdeckt bzw. hergestellt, und zur Produktion von wichtigen Alltagsgegenständen, Werkzeugen und Waffen verwendet worden war.
Das zuerst entdeckte Kupfer ist das weichste Metall. Es eignet sich beispielsweise für die Herstellung von Töpfen – doch Werkzeuge und Waffen aus Kupfer können nicht sonderlich viel ausrichten.
In der nachfolgenden Bronzezeit hat man dann allerdings entdeckt, dass sich aus dem Kupfer in Verbindung mit dem seinerzeit ebenfalls schon bekannten Zinn die nun deutlich härtere Legierung Bronze herstellen ließ. Es ist naheliegend, dass ein Volk, das Bronzewaffen besaß, einem Feind, der nur Kupferwaffen kannte, rasch überlegen war.
Eisen ist schließlich das härteste dieser drei Metalle. Mit ihm lassen sich sowohl tödliche Hieb- und Stichwaffen als auch Werkzeuge herstellen, die sich beispielsweise zur Bearbeitung von Holz oder sogar von weichen Steinen eignen.
Insofern kennzeichnete die Entdeckung jedes dieser drei Metalle, sowie die zunehmenden Fähigkeiten der Menschen zu deren Weiterverarbeitung, jeweils immer einen weiteren Meilenstein in der kulturellen Entwicklung der Menschen.
Einem Geschichtskundigen wird diese Erkenntnis vermutlich nur ein müdes Augenrollen entlocken. Aber wer wie ich in dieser Thematik bislang nicht so versiert war, kann vielleicht doch etwas Interessantes darin erspähen.